Ferenc Molnár soll seine Stücke meist in überfüllten Cafés geschrieben haben, im Lärm der Stadt und ihrer Menschen. LILIOM, sein bis heute bekanntestes Stück, bekam nach durchgefallener Uraufführung 1909 in Budapest eine zweite Chance in Wien, wurde Publikumsliebling und Welterfolg. Eine erste Verfilmung (1934) und eine Musical- Adaption (CAROUSEL, 1945) folgten.
Alice Buddeberg arbeitete u. a. an den Schauspielhäusern in Hamburg und Wien, am Schauspiel Frankfurt, am Theaterhaus Jena, am Nationaltheater Weimar und als Hausregisseurin am Theater Bonn. Ihre Bonner Uraufführung von Thomas Melles BILDER VON UNS wurde 2016 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Molnárs Stück voller Poesie und archaischer Gewalt ist ihre erste Arbeit in Schwerin.
„ Gestrafft, rockt [Alice Buddeberg] die Legende zur harten gegenwärtigen Story von einem Außenseiter, dem „das Herz schlägt unter dem Messer.“ Seine Liebe als unberechenbar wildes Ereignis. … Hier wechseln Momente der Kaltschnäuzigkeit und Gewalt, wenn in Liliom der Rohling rumort, mit herber Poesie, wenn das ungleiche Paar im Laubregen schaukelt, ein Augenblick fast der Zärtlichkeit. … Molnár meinte, bei „Liliom“ sollten wir „staunen, träumen.“ Hier werden wir wach und berührt zum Nachsinnen über das Menschliche. “
„ Die Schweriner Version schwingt in einer Poesie der Hoffnungslosigkeit, die hart und zugleich zärtlich wirkt. Stark ist die weibliche Hauptfigur akzentuiert: Jennifer Sabel zeigt das schlichte Dienstmädchen Julie mit beeindruckender innerer Kraft. Ihre Entscheidung für Liliom (gegen jede Warnung) wirkt ungewöhnlich und selbstgewiss. … Im Zentrum bleibt Liliom, stark gespielt von Martin Brauer. … Beifall dafür, wie er Lilioms innere Zwänge spielt, die Entladungen des Drucks in Gewalt, die Selbstzerstörung im Zwiespalt. Vom freien Willen und seinen Schranken handelt die Aufführung. “