De lütte Plattschaul #17: Für Ihre Heimfahrt am Heiligen Abend

Aus den Neuproduktionen der Fritz-Reuter-Bühne zitieren, übersetzen und erklären wir zu jeder Inszenierung eine Schlagzeile aus dem Stücktext. Sie werden sehen: Plattschnacken ist viel leichter als Sie denken und für Jede:n im Alltag locker anwendbar. – Diesmal: Plattdeutsch für Ihre Heimfahrt an Heiligabend aus Drei Engels för denn‘ Nikolaus!

Original: Ick bün prat, de Reis kann losgahn!“


Aussprache: [„Ikk bünn praht, dej Reis kann loosgaahn!“]


Übersetzung: („Ich bin bereit, die Reise kann losgehen!“)

 

Es ist mal wieder so weit, „wi hebben Wiehnachten“ („wir haben Weihnachten“). Voller Vorfreude machen wir uns bereit, um über die Feiertage endlich unsere Familien zu besuchen. „Tähnböst“ („Zahnbürste“) und „Ünnerbüxen“ („Unterhosen“) sind gepackt, „an de Geschenken dacht“ („an die Geschenke gedacht“) un „all Frugens sünd an Burd“ („Alle Frauen sind an Bord“). Auch für die Schweriner Damen-WG in unserem neuen Weihnachtsprogramm geht die Reise los. Würde nur Frau Holle nicht so voller Arbeitseifer sein …

 

Als die ersten Flocken „dal von’n Häben küseln“ („herunter vom Himmel fallen“), schwelgen Lisa, Franzi und Helene noch in schönen Erinnerungen: „Früher hebben wi jedein Winter Sneikierls bugt“ („Früher haben wir jeden Winter Schneemänner gebaut“). Die Freude ist groß, denn „wi hebben so lang kein Snei miehr hatt!“ („wir haben so lange keinen Schnee mehr gehabt!“). Doch dann „steiht up de WäderApp wat von’n Sneikatastroph“ („steht auf der WetterApp etwas von Schneekatastrophe“). Im tobenden Schneesturm und ohne „Sneikäden“ („Schneeketten“) bleibt den Damen nichts anderes übrig, als in der nächstbesten Kneipe Zuflucht zu suchen.

 


Kneipier Nikolaus Wellerdiek ist allerdings wenig begeistert von diesem überraschenden Besuch, wollte eigentlich gerade schließen und hat mit dieser „Wiehnachtstraditschoon nix an’n Haut“ („Weihnachtstradition nichts am Hut“). Das wollen die drei Frauen nicht auf sich beruhen lassen. Mit „gräunen Kranz“ („grünem Kranz“), „Dannboom“ („Tannenbaum“) und „Kantüffelsalat“ („Kartoffelsalat“) versuchen sie in die Kneipe von „dissen ollen Gnatzkopp“ („diesem ollen Meckerkopf“) ein bisschen Weihnachtsstimmung zu bringen.

 

Wenn Sie nun denken, das klingt amüsant und auf ein bisschen gute Laune in der Vorweihnachtszeit „dor hew ick richtig Fiduz up“ („da habe ich richtig Lust drauf“), dann besuchen Sie unsere Drei Engels för denn‘ Nikolaus, nur im Dezember im Konzertfoyer des Mecklenburgischen Staatstheaters und auf Tour durch den Norden.
Und wenn Sie dann selbst auf weihnachtliche Tour in Richtung Familie und Heimat gehen, dann nutzen Sie doch mal neben „Sneikäden“ un „WäderApp“ auch Ihre neuen plattdeutschen Vokabeln. Wir wiederholen:

 

„Ick bün prat, de Reis kann losgahn.“

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